Kalami – Almost lost place
Das schaurig-schöne Bergdorf Kalami. Sightseeing mal anders. Nichts ist so beständig wie der Wandel. Kleines, sympathisches Dorf in prächtiger Lage inmitten von üppigem Grün. So hätte wohl ein handelsüblicher Reiseführer den Ort vor einigen Jahrzehnten beschrieben. Heutzutage überschlägt sich das Netz mit Begriffen wie lost place, abandoned village oder ghost town. Hartnäckig und beharrlich – Attribute die an den Kretern kleben wie Coca Cola in der Computertastatur. Jenen Charaktereigenschaften sei es wohl zu verdanken, dass die Dinge in Kalami doch ein kleines Bisschen anders laufen als im Rest der verlassenenen Dörferwelten. Bereits beim ersten flüchtigen Blick fühlt man den ganz speziellen Charme der an dem Örtchen haftet. Unter all dem Staub, dem Rost und dem brüchigen Mauerwerk liegen sie, interessante Erzählungen ehemaliger Einwohner. Vorsichtigen Schrittes betritt man die verwahrlosten Häuser, es knirscht und knarscht – eine unheimliche Geisterhaus Atmosphäre wartet auf. Bei der Vorstellung über die Menschen die dort gelebt und geliebt haben bekommt jedes Familienfoto, jeder Kochtopf jedes Dokument einen ganz besonderen „Touch“ von Nostalgie. Erlaubt mir auf Heraklit zurückzukommen. Πάντα χωρεῖ καὶ οὐδὲν μένει – Alles bewegt sich fort und nichts bleibt? Wahrscheinlich ist es genau das, was Kalami so einzigartig macht. Während anders auf der Welt Halb-Geisterstädte dem Erdboden gleich gemacht werden und die Bürger zwangsumgesiedelt werden, heißt es in Kalami für einige wenige letzte resolute Mohikaner: „Garten der Kindheit, nie verlassen und für immer blühend.“