Samaria – Wo Süßwasser das Meer küsst

Darüber ob Moses das rote Meer geteilt hat läßt sich herrlich streiten. Oans is aber gwiß:
Die Mutter aller Schluchten zerschneidet auf ihren 14,3 km das massive Gebirge zwischen dem zweithöchstem Berg des Eilands, dem Pachnes, und dem Thron des Göttervater Zeus, dem  Volákias. 
Einen wahrhaften Blick über den Tellerrand genießt man beim Einstieg in die Samariá Schlucht. Über eine Ξυλόσκαλα (Holzleiter)  geht es hinab in das kretische Pendant zum Grand Canyon. 
Kennt Ihr das Nationalsymbol Kretas? 
Lasst mich etwas „ausholen“. Als  αγρίμι wird im Griechischen ein ungehobelter, rüpelhafter Mensch bezeichnet. Der gefährdeten Kri-kri Wildziege, eben auch als αγρίμι (Agrimi) bekannt, ist es zu verdanken, dass die UNESCO die sechs tiefste Schlucht der Welt im Jahre 1981 als Biosphärenreservat anerkannte. 
Etwas Mythologie gefällig? 
Rhea, die Mutter des Göttervater Zeus, bat eine Nymphe sich um ihren Sohn zu kümmern. Damit nicht nur für die Bemutterung, sondern auch für das leibliche Wohl gesorgt war, verwandelte Rhea die Nymphe in eine göttliche Ziege 🐐, die das Kind mit Milch, Ambrosia und Nektar versorgte. 
Αμάλθεια, die göttliche weiße Ziege, womöglich eine Vorfahrin der Kri-kri Ziege wurde erschaffen.
Über die atemberaubende Wanderroute ranken sich zahllose Mythen. 
Reizende Feen sollen rund um die Wasserstellen Zauber umfloßen haben. Einen kräftigen Schluck von der Rebhuhnquelle dort, etwas Schlürfen an den Brunnenköpfen hier – Romantik pur!
Zu guter letzt werdet Ihr euch vielleicht Fragen, was hat es mit den Pferdesätteln auf sich?
Das namensgebende Dorf für die gleichnamige Schlucht bedeutet „Gestell für Gepäck das auf dem Rücken eines Lasttiers festgeschnallt wird“.